Vom Gemüsespeicher zum Verlagshaus
Der Name des Gebäudes (Zippel = Zwiebel) geht auf die Verwendung als Gemüsespeicher zurück, der von 1535 bis zum Bau der Speicherstadt 1888 auf diesem Grundstück stand. Das heutige Zippelhaus wurde 1890/91 nach Entwürfen des Hamburger Architekten Carl Elvers für den Verleger F.W. Rademacher erbaut. Das denkmalgeschütze Etagenhaus beherbergt Wohnungen und Kontore und gilt als der Vorläufer der Hamburger Kontorhäuser.
Chronik
Bau des Zippelhauses als einstöckiger Fachwerkbau. Über straßenseitige Fensterläden werden die Waren verkauft, die Anlieferung erfolgt auf dem Wasserweg über den Zollkanal.
Das Zippelhaus wird „auf ewige Zeiten“ an Bardowicker Gemüsehändlerinnen vermietet, die es als Wohnung und Verkaufsstätte nutzen.
Das Gebäude wird wegen Baufälligkeit abgerissen und an gleicher Stelle wiedererrichtet.
Das Zippelhaus muss Straßenarbeiten weichen. Der Grund: Die Speicherstadt wird gebaut! Die Bardowicker Gemüsehändlerinnen verzichten auf ihr „ewiges“ Mietrecht.
Neubau des Zippelhauses für den Hamburger Verleger F.W. Rademacher.
Das Gebäude wird von der Stadt Hamburg unter Denkmalschutz gestellt
Details
Zwei Halbfiguren an der reich verzierten Neo-Renaissance-Fassade weisen auf die Bestimmung des Gebäudes als Druck- und Verlagshaus hin: Sie zeigen Johann Gutenberg (1400 – 1468), den Erfinder des Buchdrucks und Alois Senefelder (1771 – 1834), den Erfinder der Lithografie.